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Unser kluger Bauch - das Fenster zum Gehirn!

Vor einigen Jahren entdeckten Forscher, dass sich ca. 200 Millionen Nervenzellen auf der Innenseite unserer Darmwand befinden. Das sind an einem Ort so viele Nervenzellen, wie sie ein gewöhnliches Haustier besitzt. Das Netz der Nervenzellen in unserem Magen-Darm-Trakt nennt sich das enterische Nervensystem, das in unserem Kopf das zentrale Nervensystem. Die Meinungen darüber, welches das erste und welches das zweite Gehirn sei, gehen bei dieser Diskussion weit auseinander. Eine These ist, dass unser enterisches Nervensystem, also unser Bauch, unser erstes Gehirn sei. Durch die Entdeckung des Feuers konnte man die Nahrung garen. So wurde der Verdauungsvorgang erleichtert und somit ein 16-faches an Energie eingespart, welche wiederum in der Evolution sinnvoll eingesetzt werden konnte: Das zweite Gehirn, also unser Kopf, wurde ausgelagert. Es gab nun eine klare Aufgabenteilung; der Magen signalisierte Hunger und der Kopf war zuständig für die effiziente Nahrungssuche. Die Funktionen von Augen, Ohren und Nase wurden für diesen einfachen Zweck über Millionen von Jahren optimiert. Was evolutionär mit einem Verdauungskanal oder -schlauch begann, entwickelte sich zu einem komplexen Kommunikationssystem, welches bis heute noch immer nicht ganz erforscht ist.

Beide Nervensysteme kommunizieren über den Nervus Vagus (dem größten parasympathischen Nerv) und über den Blutkreislauf. Sie „sprechen“ dieselbe Sprache. Diese Kommunikation nennt man Neurotransmission. Einer der Übermittler (Transmitter) ist das bekannte Serotonin. Es wird zu 95 % im Magen-Darmbereich produziert, ist im Bauch für den Rhythmus der Darmtätigkeit und die Regulation des Immunsystems zuständig und steuert im Kopf das Wohlbefinden und unsere Gefühle.

Es ist hinlänglich bekannt, dass Gefühle Auswirkungen auf unseren Bauch haben. Unverarbeitete emotionale oder psychologische Themen liegen uns "schwer im Magen", "schlagen uns auf den Bauch" oder wir "schlucken unseren Ärger runter“. Es gibt aber auch die wunderbaren "Schmetterlinge im Bauch“, wenn wir verliebt sind. Umgekehrt hat unser Bauch auch Auswirkungen auf unsere Gefühle, und das wiederum ist wissenschaftliches Neuland. Nur allmählich gelingt es, den ständigen Dialog zwischen beiden Steuerzentralen zu entziffern. Die dabei gewonnen Erkenntnisse eröffnen ungeahnte therapeutische Möglichkeiten.

Beispiel: Knapp 10% der Menschen leiden unter dem "Reizdarmsyndrom", bislang mit unerklärlichen nicht verortbaren Symptomen wie z.B. starken Bauschmerzen und Störungen des Verdauungssystems. Man vermutet in diesem Fall eine Hyperaktivität der Neuronen, ein übersensibles Nervensystem und eine gestörte Kommunikation mit so etwas wie falschen Botschaften von der Darmwand ans Gehirn. Das geschieht außerhalb unseres Bewusstseins. Ausgelöst wird der "Reizdarm" durch traumatische Erlebnisse aber auch durch Stress. Die Hypnosetherapie ist bei der Behandlung dieser Erkrankungen sehr effektiv, da sie in der Kommunikation mit unserem Unterbewusstsein die störenden "falschen" Signale umwandelt. Schon nach kurzer Zeit ist eine enorme Erleichterung für die Betroffenen spürbar.

Über die beiden „Gehirne“ hinaus gibt es auch noch die dritte spannende Welt der Bakterien in unserem Organismus, genannt das Mikrobiom! Wir haben mehr Bakterien (über 100 Milliarden) als Zellen in unserem Körper. Es sind kleine Universen oder Biotope, die Einfluss auf unsere Stimmungen, unseren Gesundheitszustand und sogar auf unsere Persönlichkeit und unsere Entscheidungen haben.

Unterschiedliche neurologische Erkrankungen wie Parkinson, Alzheimer, Depressionen oder Autismus können in einer Darmbiopsie festgestellt werden. Das gleicht einer medizinischen Sensation, die den betroffenen Patienten in Zukunft eine gefährliche Gehirnbiopsie ersparen könnte. Der Darm bzw. der Bauch können wie ein "Fenster zum Gehirn“ begriffen werden.

In unser Praxis bei Temedos® bieten wir sowohl eine klärende Untersuchung der Darmflora mithilfe der Mikrobiologischen Darmdiagnostik an, als auch deren Unterstützung mithilfe der Mikrobiologischen Therapie. Das ist eine sinnvolle Kombination alternativer und komplementärmedizinischer Methoden. Sie sind eine wirkungsvolle Ergänzung zur wissenschaftlich fundierten Diagnostik und der Therapie. Der Erfahrungsschatz der traditionellen europäischen Medizin wird auf diese Weise neuartig mit dem Wissen der Schulmedizin vereint.

In unserem Klinischen Institut bei Temedos® machen wir seit Jahren sehr gute Erfahrungen mit den effektiven und unterstützenden Therapieverfahren wie der Hypnosetherapie, der prozessorientierte Körpertherapie, der Akupunktur und auch der Ernährungsberatung.

Passend zum Thema gibt es einen hochspannenden Film bei Arte:

https://www.arte.tv/de/videos/048696-000-A/der-kluge-bauch/arte.tv (in der Mediathek bis zum 17.01.2020)


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