Akupunktur
Akupunktur ist eine jahrtausende alte Erfahrungsmedizin, die auf einem komplexen Gedankensystem basiert, das sich sehr vom westlichen Denken unterscheidet. Eine Trennung von Körper und Psyche existiert hier nicht. Alle körperlichen Befunde und Gegebenheiten wie z.B. auch Schlaf, Verdauung, Menstruation und vieles mehr werden ebenso wie Vorlieben, Abneigungen oder emotionale Reaktionen als Ausdruck eines energetischen Zustandes verstanden, die in ein differenziertes Systemeingeordnet werden. Ziel ist immer eine Balancierung desGesamtsystems. Hierbei sollten sich Symptome aller Art regulieren.
Die westliche Wissenschaft hat mannigfaltige Untersuchungen vorgenommen, um die Wirkweise der Akupunktur auf den Körper – und die Psyche- zu untersuchen. Schlussendlich konnte noch nicht ganz erklärt werden, wie sie genau funktioniert, doch lassen sich z.B. mit der Kernspintomografie eindeutig Reaktionen im Hirnstoffwechsel nachweisen. In jenen Hirnbereichen, die mit den stimulierten Akupunkturpunkten in Verbindung stehen, zeigt sich eine stark erhöhte Aktivität.
Die heilende Wirkung kommt u.a. dadurch zustande, dass der stimulierende Reiz der Nadeln im Gehirn eine vermehrte Ausschüttung schmerzlindernder und stimmungsaufhellender Substanzen auslöst, die oft auch als"Glückshormone" bezeichnet werden. Dazu gehören das Serotonin, körpereigene Morphine wie das Endorphin sowie die Enkephaline.
Wirkrichtungen Akupunktur:
- Schmerzlindernd
- Muskeltonus regulierend
- Immunmodulierend
- Psycho-neuro-endokrine Wirkung
- Abschwellend
- Durchblutungsfördernd
- Vegetativ regulierend
- Psychisch ausgleichend
Seit Jahrtausenden kommt Akupunktur bei einer Vielzahl körperlicher Erkrankungen zum Einsatz, so z.B. bei Kopf-,Knie- und Rücken- und Menstruationsschmerzen. Aber auch die Unterstützung von Kinderwunsch hat hier eine lange Tradition. Ebenso werden Stimmungen und störende Verhaltensweisen positiv beeinflußt.
Ablauf der Behandlung:
Am Anfang steht immer eine ausführliche Erstanamnese, die nochmal von der herkömmlichen abweicht, da auch ungewöhnliche Details erfragt werden. Durch das Einordnen aller Begebenheiten eines Menschen und zusätzlich dem Puls- und Zungenbefund ergibt sich eine chinesische Diagnose, welche dann als Grundlage für die weitere Therapie genommen wird.
Während einer Behandlung kommen immer Akupunkturnadeln zum Einsatz. Hierbei werden mindestens 3 bis hin zu 15 / 20 Nadeln an spezifischen Körperstellen, den Akupunkturpunkten entlang der Körperleitbahnen ( Meridiane )gesetzt. Diese werden dort ca. 25 min belassen und teilweise stimuliert. In einzelnen Fällen kann es auch zum Erwärmen vonPunkten oder Leitbahnen kommen ( Moxa ) oder auch zum Schröpfen odereiner artverwandten chinesischen Variante, dem sogenannten Guasha. In der Regel wird die Akupunktur als schmerzfrei empfunden. Nur der Moment des Einstechens wird manchmal als kurz pieksend , unangenehm erlebt. Doch während der Behandlungszeit ist der Behandelte schmerzfrei. Oft wird eine angenehme Form von Entspannung erlebt.